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Dach Dämmstoffe: Materialien, Eigenschaften und Kosten im Überblick

Alte Häuser ohne Dämmung heizen buchstäblich aus dem Dach hinaus. Bei der energetischen Dachsanierung von Altbauten spielen Dämmstoffe daher eine tragende Rolle. Auch in diesem Bereich sind die Geschmäcker der Bauherren sehr unterschiedlich. Favorisieren einige eher kostengünstige Materialien, legen andere viel Wert auf den Einbau umweltschonender Stoffe. Wie findest Du nun für Deinen Kunden die optimale Dachdämmung?

Wir empfehlen: Die Eigenschaften der verschiedenen Produkte zu verstehen, Unterschiede zu erkennen und zu wissen, worauf es bei der Dämmstoffauswahl tatsächlich ankommt. Das alles und vieles mehr erfährst Du heute in unserem neusten Ratgeber und um innovative Dämmstoffe. So kannst Du ganz easy beim nächsten Gespräch mit Fachwissen überzeugen!

Check: Was sind Dach Dämmstoffe eigentlich?

Der Begriff umschreibt einen Baustoff, dass zur Dämmung des Daches verwendet wird. Denn wie energieeffizient eine Immobilie ist, hängt maßgebend von zwei Punkten ab:

  1. Dem Energieverbrauch des Hauses (Heizung, Lüftung, Elektrogeräte, Nutzerverhalten)
  2. Dem Energieverlust durch die Gebäudehülle (Innen- und Außendämmung)

Das Dämmmaterial in der Dachkonstruktion soll ein angenehmes Wohnklima schaffen. Im Winter die Räume vor dem Auskühlen schützen. An heißen Sommertagen verhindern, dass sich die Innenräume zu sehr aufheizen. Schon seit Jahrtausenden nutzen Menschen die geringe Wärmeleitfähigkeit ruhender Luftschichten, um Wärme- und Kälteverluste im Haus zu reduzieren. Schon in der Bronzezeit erkannten die Bewohner von waldnahen Häusern die wärmedämmende Funktion eines schilf- oder strohgedeckten Dachs. Heute ist eine hitze- und kälteisolierende Dachdämmung deutlich langlebiger und widerstandsfähiger. Zudem besitzt sie in der Regel eine hohe Feuerbeständigkeit.

Dämmstoffauswahl: Diese wichtigen Werte solltest Du kennen

  • Wärmeleitfähigkeit:
    Sie gibt den Wärmestrom an, also die Fähigkeit des Materials, Wärme zu transportieren. Angegeben in der Maßeinheit W/(mk). Je niedriger die Wärmeleitfähigkeit eines Stoffes ist, umso effizienter ist die Dämmwirkung unterhalb des Dachs.
  • Dynamische Steifigkeit:
    Diese Kennzahl gibt Dir Aufschluss über das Federungsvermögen eines Dämmstoffs. Besonders für die Schalldämmung ein wichtiger Wert. Je geringer, umso besser „schluckt“ das Material Geräusche.
  • Rohdichte:
    Für die Wärmeleitung eines Stoffes ist die Rohdichte entscheidend. Du kannst Dir merken: Je geringer die Rohdichte eines Dämmmaterials ist, desto höher ist der entsprechende Dämm- bzw. Wärmeleitwert.
  • Spezifische Wärmekapazität:
    Für eine ordentliche Isolierung des Dachgeschosses ist diese Kennzahl mit am Wichtigsten. Je höher dieser Wert ist, umso besser ist der sommerliche Wärmeschutz in den Räumen in der obersten Etage.
  • Kapillarität (Aufsteigen von Flüssigkeit in engen Röhren oder Hohlräumen):
    Gerade, wenn mit dem Eindringen von Tau- oder Niederschlagswasser am Dach zu rechnen ist, solltest Du Deinen Fokus auf diesen Wert legen. Er stellt sicher, dass sich in der Innendämmung gebildete Feuchtigkeit wieder zur Außenhülle transportiert wird. Wird zum Beispiel eine Dämmung ohne Dampfbremse ausgeführt, sind Dämmstoffe mit hoher Kapillarität anderen Varianten vorzuziehen.

Wasserdampfdiffusionswiderstand:
Dieser Faktor ist enorm wichtig, um den Einsatzort eines Dämmstoffs korrekt zu bestimmen. Die Kennzahl gibt an, inwiefern Wasserdampf das Material durchdringen kann. So kann eine dampfdichte Dämmung in Bädern oder Kellern notwendig sein.


Welche Funktion hat eine moderne Dachdämmung?

In erster Linie soll der Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) des Daches gesenkt werden. Neben der Fassaden- und Kellerdämmung trägt die Dachdämmung dazu bei, den Energieverbrauch nachhaltig zu senken. Eine exzellente Dachisolierung schützt vor sommerlicher Hitze und eisiger Kälte. Dazu sollte das Dach dennoch „atmen“ und entstandene Feuchtigkeit schnell wieder durch die Außenhülle nach außen abgeben. Bei gut abgedichteten Häusern wird daher auch häufig der Einbau einer Lüftungsanlage empfohlen.

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Material zum Dämmen: organische oder anorganische Stoffe?

Jeder Dämmstoff hat unterschiedliche Eigenschaften. So ist zum Beispiel Holzfaser sehr ökologisch, aber auch in der Anschaffung deutlich teurer als Mineralwolle. Andere Baustoffe sind hingegen kostenintensiv bei der Entsorgung oder bieten vielleicht einen schlechten Schutz vor der Ansammlung von Feuchtigkeit.

Zunächst möchten wir Dir jedoch kurz erklären, worin die Unterschiede zwischen organischen und anorganischen Dämmstoffen liegen.

Organische Dämmstoffe:

Sie bestehen aus natürlichen, nachwachsenden Rohstoffen wie zum Beispiel Hanf, Flachs, Zelluloseflocken, Kokosfasern oder Schafwolle. Was zunächst stark an vergangene Jahrhunderte erinnert, erfreut sich dank des aktuell hohen Umweltbewusstseins vieler Bauherren wachsender Beliebtheit. Damit das Dammmaterial nicht so leicht entflammbar ist und sich in der Praxis einfacher handhaben lässt, werden meistens künstliche Fasern zugesetzt. Trotzdem handelt es sich um ein deutlich umweltfreundlicheres Produkt als bei den anorganischen Stoffen, deren Rohstoffe oft auf Erdöl basieren.

Anorganische Dämmstoffe:

Hierbei wird noch einmal unter mineralische und synthetische Dämmstoffe unterschieden. Mineralische Materialien zur Dachdämmung bestehen aus Stein, Sand oder Kalk. Sie haben einen synthetischen oder natürlichen Ursprung. Sie charakterisiert ein ordentlicher Wärmeschutz sowie ein guter natürlicher Brandschutz. Des Weiteren sind ausgesprochen gute Feuchtigkeitsleiter.

Synthetische Dämmstoffe bestehen für gewöhnlich aus veredelten Kunststoffen. Preisbewusste Bauherren bevorzugen sie vor allem wegen ihrem attraktiven Preis, sowie ihrer Langlebigkeit und Robustheit.

Liste mit allen aktuellen Arten der Wärmedämmung:

  • Baumwolle
  • Blähton
  • Calcium-Silikat-Platte
  • Flachs
  • Glasschaumschotter
  • Glaswolle
  • Hanf
  • Holzfaserplatten
  • Holzwolleleichtbauplatten
  • Kapillar Dämmplatten
  • Kokosfasern
  • Kork
  • Mineralschaum
  • Mineralwolle
  • Perlite
  • Polystyrol expandiert (EPS)
  • Polystyrol extrudiert (XPS)
  • Polyurethan
  • Porenbeton
  • Schafwolle
  • Schaumglas
  • Steinwolle
  • Zellulose

Dämmstoffauswahl: so klappts!

Passend zu den Anforderungen der Bauherren sind folgende Faktoren bei der Auswahl geeigneter Dämmstoffe zu berücksichtigen:

  • Wärmeleitfähigkeit
  • Dynamische Steifigkeit
  • Rohstoffe
  • Liefereinheit
  • Preis
  • Wärmespeicherkapazität
  • Wasseraufnahmefähigkeit Wasserdampfdiffusionswiderstand
  • Rohdichte
  • Haltbarkeit
  • Umweltaspekt (Entsorgung, Abgabe von Schadstoffen)
  • Brennbarkeit und Emissionen im Brandfall

Unser Fazit:

Mit Hilfe von Ökobilanzen sorgst Du bei Deinen Kunden für mehr Transparenz. Auch Dämmstoffe aus nicht nachwachsenden Rohstoffen können den Aspekt einer hohen Nachhaltigkeit erfüllen, wie zum Beispiel Glaswolle. Glaswolle-Klemmfilze werden aus einem Gemisch aus Altglas, Sand, Soda und Kalk hergestellt. Je nachdem kommen noch bis zu 7 Prozent weitere organische Bestandteile dazu. Transport und Lagerkosten fallen bei den großen Glaswolle-Rollen eher gering aus. Ebenfalls kann sich die Energiebilanz während ihrer Fertigung gegenüber anderen Produkten sehen lassen. Du siehst, auch anorganische Dämmstoffe können für umweltbewusste Bauherren eine passende Option sein.