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7 wertvolle Experten-Tipps zum Dachausbau

Der Dachgeschossausbau in älteren Häusern ist eine günstige Alternative zum Neubau und lässt sich im Vorfeld in Regel gut kalkulieren. Zudem schafft er in kurzer Zeit einen behaglichen Wohnraum für die Bewohner. Vorausgesetzt: Die Durchführung und Planung erfolgt durch einen erfahrenen Fachmann wie Dich. Wer ist für was zuständig beim Ausbau? Wann brauchen Hausbesitzer eine Bau-Genehmigung? Und welche Rolle spielen Dachfenster und Lüftungsmöglichkeiten? Hier kommen unsere besten sieben Tipps zum Dachausbau.
Viel Spaß!

Check: Wer macht was beim Dachausbau?

Auch beim Dachausbau arbeiten Zimmermänner, Dachdecker, Spengler und Heizungsinstallateure Hand in Hand. Als Erstes wird die neue Holzkonstruktion durch den Zimmermann erstellt. Dachschrägen können hierbei eine große Herausforderung werden und müssen exakt nach den Plänen erstellt werden, damit es später keine unangenehmen Überraschungen gibt. Dachdecker kümmern sich um Dacheindeckung, Wärmedämmung sowie die Installation von Dampfbremsen für einen hohen Wohnkomfort. Hinzu kommt der Einbau von Dachfenstern oder das Aufstellen einer Solaranlage. Am Ende fehlen nur noch Strom, Telefon, Heizung und ein neuer Anstrich, bevor das neue Dachgeschoss bezogen werden kann.

1. Dachausbau Genehmigung einholen

Je nach Umfang des Umbaus kann eine bauamtliche Zustimmung erforderlich sein, die der Bauherr vorab einholen muss. Diese wird nötig, wenn die Dachneigung oder die Grundfläche des Hauses verändert wird, zum Beispiel durch den Bau einer Gaube im Dachgeschoss. Auch wenn eine Dachterrasse angelegt werden soll, kommt Dein Bauherr nicht um diese Baugenehmigung drum herum. Werden hingegen Dachfenster ausgetauscht oder modernisiert, entfällt der Gang zum Bauamt. Wie die Dacheindeckung erfolgen soll, welche Bauhöhe erlaubt ist und welche Anzahl an Vollgeschossen möglich ist, steht im Bebauungsplan.

Wichtig zu wissen: Jedes Bundesland hat dazu eigene Regeln und Vorschriften, die stark voneinander abweichen können.

2. Dachstuhl auf Schäden überprüfen

Staubiger Speicher oder lichtdurchflutetes Studio: Bevor die Detailplanung der Sanierung startet, sollte der Bauherr das Dachgeschoss mit Hilfe eines Architekten und Statikers kontrollieren. Folgende Fragen sollten die Experten klären:

  • Ist die vorhandene Holzkonstruktion sturmfest oder eher marode?
  • Haben sich Holzwürmer oder sonstiges Ungeziefer bereits im Holz breit gemacht und müssen einzelne Bauteile ausgetauscht werden?
  • Wie soll die Raumaufteilung erfolgen? Mit massiven Wänden oder reichen Leichtbauwände aus?
  • Ist die Dampfsperre noch intakt oder muss sie ausgetauscht werden, damit keine Feuchtigkeit eindringt?
  • Hält die Konstruktion zusätzliches Gewicht in Form von Wärmedämmung und Schalung aus?
  • Sind Gauben geplant, um eine angenehme Zimmerhöhe zu erreichen und die Raumfläche optimal auszunutzen?
  • Kommt ausreichend Licht ins Innere oder müssen weitere Dachfenster installiert werden?
  • Hat die Dacheindeckung Schäden oder gibt es Undichtigkeiten?
  • Erfüllt der Dachstuhl heutige Standards an Brand-, Wärmeschutz und Luftdichtheit?
  • Kann Strom und Heizung problemlos auf die oberste Etage verlegt werden?
  • Welche Dämmung muss verbaut werden, um die Gebäude-Energieeffizienz nach den Anforderungen der Energie-Einsparverordnung (EnEV) zu steigern?

3. Förderung von Dachaufbauten und Sanierung

Vielen Bauherren ist die staatliche Förderung durch die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) längst bekannt. Doch gerade bei Umbau-Maßnahmen vergessen einige Eigentümer, dass das Förderprogramm energetische Sanierungen mit günstigen Krediten und langfristige Zinsen unterstützt. Bei der Dachdämmung winken neben dem Kreditprogramm 152 weitere attraktive Investitionszuschüsse. Auch für die Baubegleitung durch Sachverständige kann ein Zuschuss beantragt werden.

4. Wirksam dämmen

Bei älteren Bestandsbauten existiert vorwiegend schon eine Dachdämmung zwischen den Sparren. Diese erfüllt aber nur selten die derzeitigen Anforderungen an Wärmeschutz und Wohnklima. Moderne Dämmmaterialien schützen Dachräume vor einem zu schnellen Aufheizen oder Auskühlen. Auch sind viele Dämmstoffe heute deutlich feuerbeständiger als noch vor einigen Jahren. Um unnötige Wärmebrücken zu verhindern, muss bei der Dämmung genau und präzise gearbeitet werden. Experten raten daher rund um die Dachfenster und -öffnungen PE-Dampfbremsfolien oder Klimamembranen zu verlegen. Sie reduzieren die Gefahr, dass sich die ausfallende Feuchtigkeit in der Dämmung niederschlägt und Schimmel verursacht.

5. Dachfenster: Gute Lüftungsmöglichkeiten erhöhen den Wohnkomfort

Sie fluten Kinderzimmer oder Bad mit reichlich gesundem Tageslicht: Dachfenster sind ein zentraler Punkt bei der Ausbau-Planung. Dabei sollten sie in ihrer Gesamtbreite mehr als die Hälfte der Breite des Dachraumes einnehmen. Je höher sie liegen, desto besser die Lichtausbeute. Im Sommer werden im Dachgeschoss schnell hohe Temperaturen erreicht. Mehrere große Dachfenster ermöglichen es, eine zu große Hitze im Dachgeschoss zu vermeiden. Mit einem außen liegendem Sonnenschutz wird die zu starke Sonneneinstrahlung unkompliziert ausgesperrt.

Schon gewusst? Überfirstverglasungen liegen gerade voll im Trend beim Dachausbau, denn sie bieten einen grenzenlosen Ausblick in den Himmel. Ideal für die nächste Sternschnuppennacht!

6. Dachboden ausbauen: Platten und Material

Neben der eigentlichen Holzkonstruktion, Dacheindeckung, einem trittschalldämmenden Fußboden werden geeignete Materialien für den Trockenbau benötigt, wie:

  • Klemmfilz
  • Gipsfaserplatten
  • Latten
  • Dampfbremsfolien
  • Dichtkleber
  • Klebeband
  • Superheftspachtel
  • Fugenstreifen
  • Schnellbauschrauben

7. Dachgeschossausbau: Kosten pro Quadratmeter

Dein Kunde träumt von einem großzügigem Kinderzimmer unter dem Dach? Die Kosten dafür lassen sich im Vorfeld ohne eine detaillierte Planung pauschal nur schwer voraussagen. Je nach Ausstattung des neuen Dachbodens kannst Du als ersten Richtwert die üblichen Mindestkosten für den Innenausbau eines Gebäudes nennen: ca. 400 EUR pro m² bis 500 EUR pro m² zuzüglich Dachdämmung und Dachfenster. Kosten zwischen 800 und 1.000 EUR pro Quadratmeter sind weitaus realistischer. Eine exakte Kostenaufstellung orientiert sich an den Gegebenheiten und Umbau-Planungen. So kann zum Beispiel eine Kniestockanhebung (Erhöhung der senkrechten Wand zwischen Dachgeschossdecke und Dachkonstruktion) mit kompletter Dacheindeckung notwendig werden, die aufwendig durchzuführen ist.

Unser Fazit:

Mehr Wohnraum durch einen Dachausbau zu schaffen, ist der Wunsch vieler Eigenheimbesitzer. Manch einer kann es kaum erwarten, dass der Umbau startet. Eine lückenlose Dachdeckung und ein stabiler Dachstuhl sind jedoch Grundvoraussetzung bei solch einem großen Projekt. Nehme Dir lieber ausreichend Zeit für eine ausführliche Inspektion der Dachbalken und kläre mit dem Bauherren oder Architekten undichte, morsche Stellen. Es kann sein, dass einige Holzbauteile komplett erneuert werden müssen. Um die Statik des Daches nicht zu gefährden, sollte in diesem Fall ein Sachverständiger hinzugezogen werden.